Sharing or stealing?

Dan Bull hat ein schönes Lied als offenen Brief an Lily Allen gemacht. Der Auslöser war wohl, dass sie sich etwas … seltsam im Umgang mit dem Copyright verhalten hat.
Aber dieses Lied passt auch darüber hinaus sehr gut auf die aktuelle Situation, in der Musiktausch schon fast als Schwerverbrechen zählt. Das Entscheidende dabei ist, dass es sich um die Meinung eines Kreativen handelt. Ich sag ja immer: die, die am lautesten nach härteren Maßnahmen gegen Urheberrechts-Sünder schreien, das sind die Rechteverwerter. Sie wollen uns dabei glauben machen, sie handelten als Anwälte der Kreativen.

Bürgerkriegsspiele

Killerspiele sind noch viel, viel schlimmer als gedacht!!1elf! Sie sind nun schon nicht mehr von realem Bürgerkrieg zu unterscheiden! Zumindest für Dr. Ehrhart Körting, Innensenator des Landes Berlin.
Auf der Homepage von Jörg Tauss finden sich Links zu einem Schreiben von ihm selbst an die Innenminister und Innensenatoren der Länder, sowie eine Antwort darauf von Körting. Ich konnte kaum glauben, was ich dort las.
Tauss argumentiert, es sei kein Zusammenhang zwischen sogenannten Killerspielen und Amokläufen nachweisbar:

“Schon 2007 (…) ging es um die Frage, ob und welche Wirkung gewalthaltige Computerspiele auf jugendliche eGamer haben und ob zwischen solchen Computerspielen, dem eSport und realen Gewalttaten ein direkter ursächlicher Zusammenhang zu sehen ist. Als eines der Ergebnisse aller seither durchgeführten Anhörungen und Expertengespräche lässt sich festhalten, dass sich eine solche Kausalität wissenschaftlich nicht nachweisen lässt und sie demnach, auch im Falle Winnenden, falsch und herbeigeredet ist.”

Körting “teil[t] diese Auffassung nicht und [hat] eine andere Erfahrung.” Im weiteren führt er zwei Beispiele an, in denen Jugendliche, die als Bürgerkriegs-Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, hier gewalttätig wurden. Kein Wort von gewalttätigen Gamern, wohlgemerkt! Er schließt mit dem ironischen Satz:

“Aber es ist wohl müßig, mit Ihnen darüber zu streiten, weil Sie im Besitz wissenschaftlich fundierter Wahrheit sind, während ich als einfacher Landespolitiker eben für die Verbreitung von Unfug zuständig bin.”

Was mag Körting wohl zu dieser Antwort bewogen haben? Hier ein paar Möglichkeiten:

  • er hat Tauss’ Brief nicht gelesen
  • er hat Tauss’ Brief nicht verstanden
  • er kann fiktive Gewalt nicht von realer unterscheiden
  • er versucht sich in Rabulistik, allerdings recht erfolglos
  • ich bin im falschen Film

Mir fehlen die Worte.

Petition für Netzneutralität

Internetprovider sollen uns Zugang zum Netz verschaffen, dafür bezahlen wir sie. Sie sollten nicht das Recht haben, Dienste oder Adressen auszubremsen oder zu blockieren. Sie sollen unsere Daten transparent durchleiten. Dieses wichtige Prinzip nennt sich Netzneutralität.
In der EU wird derzeit über die Neufassung der Rahmenbedingungen für Provider diskutiert. Die Gefahr besteht, dass dabei die Netzneutralität auf der Strecke bleibt. Eine interessante Info dazu am Rande von iptegrity.com:

A member of the Czech Presidency team negotiating on (..) the Telecoms Package is going to a job with AT&T, the American telecommunications giant which lobbied for the provisions to restrict access to services on the Internet.

Nur, um mal deutlich zu machen, was für Leute dort in der Telecom Working Group sitzen. Naja, immerhin ist er ja jetzt freiwillig gegangen.

Allen, denen ein freier Netzzugang am Herzen liegt, sollten unbedingt die Online-Petition unterschreiben!

Versteckte Ideologie

Ich bin auf ein Video der Julis aufmerksam gemacht worden. Abgesehen davon, dass dort lang und breit auf 2 Minuten 46 eine einzige Information ausgewalzt wird (wir sind hoffnungslos verschuldet), ist dort sehr geschickt in einem Nebensatz die eigentliche Ideologie versteckt, die transportiert werden soll. Bei 2:47 heißt es zum Abbau der Schulden:

“Um dies zu erreichen, müssen wir erst durch gute Rahmenbedingungen die Wirtschaft ankurbeln …”

Ok, Wirtschaft ankurbeln ist ja nicht das Schlechteste. Aber was steckt eigentlich dahinter? Die Julis vertreten hier, wie von den Wirtschaftsliberalen nicht anders zu erwarten ist, Angebotspolitik pur: wir geben den Firmen gute Bedingungen, damit diese dann Produkte und Dienstleistungen konkurrenzfähig anbieten können. Und wir glauben ganz fest daran, dass sich das Angebot selbst seine eigene Nachfrage schafft.
Der Haken dabei: Irgendwer muss diese Produkte ja auch kaufen. Wir können nicht nur von Exporten leben, zumal wir eine weltweite Wirtschaftskrise haben. Also kann auch die Nachfragepolitik nicht so ganz falsch sein: Wir brauchen Löhne und Gehälter, die neben den lebensnotwendigen Dingen auch noch etwas Raum für einen angemessenes, menschenwürdiges Leben (im weiteren Sinne) lassen. Denn: ohne Kaufkraft in der breiten Bevölkerung kommen die guten Wirtschaftsbedingungen lediglich denen zu gute, die eigentlich längst schon genug haben.
Ich hoffe nur, es lässt sich niemand Sand in die Augen streuen!

Heute ist ein guter Tag!

Heute war er endlich in meinem Briefkasten: Der Zulassungsbescheid der ZVS. Darin der wichtige Satz: “Hiermit erhalten Sie den oben genannten Studienplatz” – natürlich an meiner Wunsch-Uni.

Genau genommen habe ich das ja schon gestern gewusst, denn die Bescheide sind auch online einsehbar. Aber das handgeschöpfte Büttenpapier des Originals ist halt einfach schöner! Ok, der Goldrand hätte durchaus etwas breiter ausfallen können. Aber was soll’s, der gute Wille zählt 😉

Ich habe jetzt noch ganze 10 Tage Zeit, mich einzuschreiben, sonst isser wieder weg, der Platz…

ZVS

Nachdem der Kater, den meine Abi-Feier hinterlassen hat, langsam abgeklungen ist, habe ich mich heute bei der ZVS um einen Platz als Medizin-Student beworben. Das Verfahren ist nur online möglich (muss ein Urheberrechts-Sünder dann unter Umständen in Zukunft eigentlich auf ein NC-Studium verzichten?), die Unterschrift und das Zeugnis muss man allerdings weiterhin per Post hinterher schicken. Das habe ich dann auch direkt noch erledigt, was mir direkt ein gutes Gefühl gegeben hat 🙂

Jetzt heißt es warten: am 12. August werden die Bescheide versandt.