UMTS-Untiefen

Fragt man die Hersteller von UMTS-Karten, ob sie auch Linux unterstützen, dann hört man irgendwie nur Absagen. Eigentlich erstaunlich, wenn man weiß, wie diese Karten aufgebaut sind. Tatsächlich habe ich meine mit Bordmitteln an’s Laufen bekommen (eine XSCard C3 von 4G Systems, die allerdings selbst nicht zu wissen scheinen, dass sie so etwas bauen).

Es handelt sich um eine PC Card mit einem USB-Interface. Dahinter lauert ein Hayes-kompatibles Modem an einem seriellen Interface. Dahinter ist ein PPP-Interface, mit dem man sich unterhalten kann. Sehr verquer, das Ganze. Hat aber auch seine Vorteile: Man braucht wirklich keinen speziellen Treiber. Andere Karten scheinen übrigens durchaus ähnlich aufgebaut zu sein.

Die Einwahl funktioniert mit pppd, man ruft einfach die *99***1# an und authentifiziert sich mit beliebigen Daten via PAP. Müsste theoretisch auch ohne gehen. CONNECT-Meldung und so haben natürlich nichts zu sagen, die bekomme ich immer. Aber wenn die Karte keinen Empfang hat, dann gibt’s komische DNS-Adressen und der PPP-Verbindungsaufbau bricht irgendwann ab.

Wichtig noch: Einmalig muss man den APN mit AT+CGDCONT=1,”IP”,”internet.eplus.de” setzen. Hängt selbstverständlich von Provider ab. Die PIN-Eingabe erledigt man mit AT+CPIN=”1234″ oder schaltet sie einfach mit AT+CLCK=”SC”,0,”1234″ ab (funktioniert natürlich nur, wenn die PIN wirklich 1234 lautet 😉

Die Verbindung geht mal schneller, mal langsamer, im Zug ist’s echt problematisch, wie ich heute feststellen musste. Aber ein sehr schönes Spielzeug!