Versteckte Ideologie

Ich bin auf ein Video der Julis aufmerksam gemacht worden. Abgesehen davon, dass dort lang und breit auf 2 Minuten 46 eine einzige Information ausgewalzt wird (wir sind hoffnungslos verschuldet), ist dort sehr geschickt in einem Nebensatz die eigentliche Ideologie versteckt, die transportiert werden soll. Bei 2:47 heißt es zum Abbau der Schulden:

“Um dies zu erreichen, müssen wir erst durch gute Rahmenbedingungen die Wirtschaft ankurbeln …”

Ok, Wirtschaft ankurbeln ist ja nicht das Schlechteste. Aber was steckt eigentlich dahinter? Die Julis vertreten hier, wie von den Wirtschaftsliberalen nicht anders zu erwarten ist, Angebotspolitik pur: wir geben den Firmen gute Bedingungen, damit diese dann Produkte und Dienstleistungen konkurrenzfähig anbieten können. Und wir glauben ganz fest daran, dass sich das Angebot selbst seine eigene Nachfrage schafft.
Der Haken dabei: Irgendwer muss diese Produkte ja auch kaufen. Wir können nicht nur von Exporten leben, zumal wir eine weltweite Wirtschaftskrise haben. Also kann auch die Nachfragepolitik nicht so ganz falsch sein: Wir brauchen Löhne und Gehälter, die neben den lebensnotwendigen Dingen auch noch etwas Raum für einen angemessenes, menschenwürdiges Leben (im weiteren Sinne) lassen. Denn: ohne Kaufkraft in der breiten Bevölkerung kommen die guten Wirtschaftsbedingungen lediglich denen zu gute, die eigentlich längst schon genug haben.
Ich hoffe nur, es lässt sich niemand Sand in die Augen streuen!