kein Vollgeldsystem

Die Absurdität in unserem System ist eigentlich so offensichtlich: Die Banken sind dazu in der Lage, Geld quasi zu drucken. Das nennt sich dann girale Geldschöpfung. Das basiert im Prinzip darauf, dass sie Geld in einem gewissen Umfang mehrfach verleihen dürfen. Absurd wird das ganze dadurch, dass sie dieses Geld dann unter anderem dem Staat leihen und dafür Zinsen bekommen. Aber wer zahlt die Zinsen? Und vor allem, wofür? Das ist ja im Grunde gar keine Leistung, die dort erbracht wurde. Es führt jedoch dazu, dass die einen immer mehr Geld und die anderen immer mehr Schulden anhäufen.

Bakterien sind übrigens genauso blöd wie wir: Sie wachsen so schnell es geht und wundern sich dann, wenn ihnen die Nahrung ausgeht. Und selbst unser Neocortex, auf den wir ja ach so stolz sind, vesetzt uns nicht in die Lage, es besser zu machen.

3 replies on “kein Vollgeldsystem”

  1. Ich glaube, Dir entgeht da etwas. Banken dürfen schon länger Geld ‘herstellen’, das ist an sich auch kein Problem. Die Zentralbanken haben da schon einen Einfluss, wie stark die jeweilige Geldmenge wachsen darf, unter anderem durch die Beeinflussung der Mindestreserve.

    Das klassische Bankgeschäft ist ja relativ simpel und langweilig: Du legst 100k EUR auf Dein Sparbuch. Ich gehe zur Bank und will leihen – die Bank kann mir z.B. 90k anbieten. Sie kuckt sich an, ob ich das wohl zurückzahlen könnte, und gibt mir das Geld für 4%. Dir bietet sie 3% für Deine Spareinlage an. Vom Unterschied lebt sie, bzw deckt die Ausfälle, weil ich z.B. pleite bin und die 90k hops sind.

    Das Problem kam erst auf, als man anfing, die Kredite zu aggregieren, nach Risiko zu verteilen, und zu versichern. Das erlaubte, oberflächlich äusserst gesunde und attraktive Finanzprodukte herzustellen, die innerlich ziemlich verrottet waren. CDO und CDS sind Deine Stichworte zum Googeln.

    Es gibt eine tolle Einführung in das Thema, wenn Du Dich mit englischsprachiger Lektüre wohlfühlst: http://www.amazon.co.uk/Whoops-Why-Everyone-Owes-One/dp/1846142857

  2. Ich gebe Dir ja durchaus recht, dass die Probleme erst mit den Derivaten wirklich groß geworden sind. Aber ein Problem ergibt sich bereits daraus, dass sich die tatsächliche Geldmenge zwar durch die Zentralbank beeinflussen lässt, sie aber nur schwer zu messen ist. Insofern muss man sich überlegen, ob das ganze wirklich ein so durchdachtes Konzept ist.

  3. Och, die Geldmengen sind schon hinreichend genau zu erfassen, da seh’ ich kein Problem.

    Damals, als das Geld noch Gold war, war’s auch nicht immer nett. Dauernd musste man irgendwelche Kontinente finden und erobern, um die Goldmenge zu erhöhen, damit die Wirtschaft wachsen konnte. 🙂

Comments are closed.